Aufzucht der Jungtiere: Die Aufgaben des Kaninchens und des Züchters

Das Muttertier agiert bei der Aufzucht ihrer Jungen in der Regel sehr eigenständig, was die Zucht mitunter erleichtert. Auf der einen Seite genügt es in der Regel, wenn der Züchter erst am Tag nach der Geburt nachsieht, ob bei den Jungtieren alles in Ordnung ist. So gewährt er dem Muttertier und dem Nachwuchs ausreichend Ruhe. Auf der anderen Seite ist es aber auch sinnvoll, wenn man am Wurftag anwesend ist und bei Bedarf doch eingreifen kann. Sollte es zum Beispiel zu Totgeburten gekommen sein, müssen diese bei dem ersten Check selbstverständlich unmittelbar aus dem Stall entfernt werden, damit kein Gesundheitsrisiko für die überlebenden Tiere und für die Mutter entsteht. Hilfe durch den Menschen kann bei der Zucht von Kaninchen aber auch in anderer Hinsicht durchaus gefragt sein. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn sich einzelne Jungtiere weniger gut entwickeln als die übrigen, wenn einzelne Tiere außerhalb des Nestes geboren werden, wenn der Wurf sehr groß ist und die Mutter dementsprechend überfordert, wenn die Mutter nicht säugt, sie bei der Geburt gar verstirbt oder ihren Nachwuchs einfach nicht annehmen möchte.

Funny baby rabbits in grass

Die Handaufzucht von sehr jungen Kaninchen ist nur sehr schwer zu bewerkstelligen und oft mit Verlusten verbunden. Dennoch steht ein verantwortungsvoller Züchter selbstverständlich in der Verpflichtung, alles Mögliche zu tun, um den Nachwuchs zu retten. Gleiches gilt selbstverständlich auch dann, wenn das Muttertier während der Trächtigkeit, bei der Geburt oder während der Aufzucht Schaden erleiden sollte. Tierärztliche Unterstützung ist hierbei oft unerlässlich und kann die Zucht verteuern.

Aber auch, wenn sich keine schweren Zwischenfälle bei der Aufzucht der Jungtiere ereignen, muss der Züchter selbstverständlich viel Zeit und Geld in seine Zucht investieren. In einem Alter von vier bis sechs Wochen stehen zum Beispiel die ersten Impfungen an. Natürlich muss der Züchter zudem schon zuvor die gesamte Fortentwicklung der Jungen überwachen – kritische Punkte sind hierbei zum Beispiel das Öffnen der Augen oder das unverhältnismäßig frühe Verlassen des Nestes durch die Jungtiere. Immer ist es dabei auch empfehlenswert, Aufzeichnungen über das Gewicht der Jungtiere zu führen, um frühzeitig Entwicklungsverzögerungen zu erkennen.