Samen als Kaninchenfutter

Die Verfütterung von Samen an Kaninchen ist ein komplexes Thema. Zum einen nehmen Kaninchen dieses Futter oft schon automatisch auf, wenn sie Gräser fressen. Somit ist eher zu einer sparsamen zusätzlichen Verfütterung geraten, da Samen im Allgemeinen viel Fett und somit auch viel Energie enthalten. Diese Nährstoffzufuhr kann unnötig sein, wenn man sein Kaninchen zum Beispiel in der Wohnung hält und es bei der übrigen abwechslungsreichen Ernährung diese Nährstoffe bereits in einer ausreichenden Dosis aufnimmt.

Zum anderen kann es aber durchaus sein, dass einzelne Kaninchen einen erhöhten Bedarf an den wertvollen Nährstoffen aufweisen, die sich in Samen finden lassen. Dies kann entweder daran liegen, dass die verfütterten Gräser nicht ausreichend Samen hergeben, oder aber daran, dass das Kaninchen gesundheitliche Einschränkungen aufweist, die mit einem Plus an Fettsäuren bekämpft werden können. Zu solchen gesundheitlichen Beeinträchtigungen zählen zum Beispiel Verstopfungen oder ein recht geringes Gewicht des Tieres. Auch gewisse Umstände wie die Außenhaltung oder eine Trächtigkeit eines Kaninchens können Anlass sein, dem Tier mehr Energie in Form von Samen und Körnern anzubieten.

Dennoch ist bei der Gabe von Samen und Körnern in der Regel das Gebot der Sparsamkeit zu beachten und bei einem allgemein schlechteren gesundheitlichen Zustand ist immer der Tierarzt aufzusuchen. Die Liste von Samen und Körnern, die man seinem Kaninchen in sparsamen Mengen anbieten kann, ist lang. Dazu gehören sowohl Samen, die der Mensch ebenfalls gerne isst – wie etwa Leinsamen, Sesam, Hirse und Sonnenblumenkerne – als auch solche, die sich eher nicht auf dem menschlichen Speiseplan befinden. Zu den zuletzt genannten Samen gehören zum Beispiel diverse Grassamen und Löwenzahnsamen.

Als Kaninchenhalter kann man eine Mischung aus verschiedenen Samen und Körnern zusammenstellen, um seine Tiere damit zu versorgen. Dabei benötigt man mitunter ein wenig Fingerspitzengefühl, um diese Nahrung an die gesamte Ernährung des Tieres anzupassen. Von manchen Samen und Körnern kann man sich dabei durchaus auch Zusatzleistungen versprechen: So können kleine Mengen an Fenchelsamen zum Beispiel helfen, wenn das Kaninchen Aufgasungen zeigt.