
Wenn du deinen Garten in eine harmonische Oase verwandeln möchtest, ist die naturnahe Gartengestaltung mit Steinen eine fantastische Möglichkeit, um deinem Garten einen mediterranen und natürlichen Charakter zu verleihen. In diesem Artikel erfährst du, wie du mit natürlichen Materialien wie Steinen, Kies und Felsen einen lebendigen, nachhaltigen Garten schaffst, in dem du Ruhe und Erholung findest.
Steine als Wärmespeicher und Lebensraum
Steine sind nicht nur sehr dekorativ, sondern auch funktional und ökologisch. Sie speichern Wärme, regulieren Feuchtigkeit und bieten Lebensräume für nützliche Kleintiere, Insekten und Pflanzen. Zwischen den Spalten und Hohlräumen einer Trockenmauer oder eines Steinhaufen finden Insekten, Amphibien, Reptilien und kleine Säugetiere Unterschlupf. Selbst Wildbienen und Hummeln lieben diese warmen Ecken, die sich tagsüber aufheizen und nachts angenehme Temperaturen bieten.

Ein paar Beispiele, wer hier gerne einzieht:
- Eidechsen und Blindschleichen
- Kröten und Frösche
- Wildbienen und andere Insekten
- Spinnen und Käfer
- Igel und Kleinsäuger
Gerade in Zeiten, in denen viele natürliche Lebensräume verschwinden, kannst du mit einer naturnahen Gartengestaltung mit Steinen direkt in deinem eigenen Garten zum natürlichen Artenschutz beitragen.
Materialien: Gartengestaltung mit Natursteinen
Wenn du deinen Garten mit Natursteinen gestalten möchtest, hast du unzählige Möglichkeiten. Natursteine bringen Struktur, Natürlichkeit und zeitlose Schönheit in jeden Garten. Hier erfährst du, welche Steinarten es gibt, wie du sie einsetzen kannst und was bei der Auswahl und dem Unterbau wichtig ist.
Kalkstein
Dieser Stein wirkt elegant und hell, meist in warmen Beigetönen. Kalkstein ist perfekt für Trockenmauern, Wege oder Terrassenflächen in mediterranen Gärten. Er ist weicher als Granit und lässt sich gut bearbeiten.
Sandstein
Ein echter Klassiker in der Gartengestaltung. Sandstein gibt es in vielen Farbnuancen – von gelb über rot bis grau. Ideal für Mauern, Sitzplätze oder Treppen. Durch seine raue Oberfläche wirkt er besonders natürlich und fügt sich harmonisch ins Grün ein.
Granit
Der robuste Allrounder. Granit ist hart, widerstandsfähig und besonders langlebig. Mit seinem meist kühlen Grauton passt er gut in moderne oder minimalistische Gärten. Perfekt für Wege, Stufen, Mauern und Terrassen.
Felsen oder Findlinge
Ein einzelner Findling oder ein imposanter großer Naturfelsen setzt im Garten ein echtes Statement. Diese Steine ziehen die Blicke auf sich und bringen Spannung ins Gesamtbild. Du kannst sie als Blickfang mitten im Beet oder auf einer Wiese, zur natürlichen Terrassierung von Hängen, als Sitzgelegenheit am Teich oder auf Wegen oder als Teil einer Trockenmauer oder eines Steingartens.
Wichtig: Plane den Transport und die Platzierung gut. Große Felsen wirken am schönsten, wenn sie leicht versenkt im Boden sitzen – so sehen sie aus, als wären sie schon immer da gewesen.
Kies- und Splitt für Wege und Plätze
Für Wege und Plätze im Garten brauchst du mehr als nur schöne Steine. Damit alles lange stabil bleibt und nicht gleich wieder von Unkraut durchzogen wird, sind Waschkies und Splitt die ideale Basis.
- Waschkies (gewaschener Kies) sorgt für Drainage und verhindert Staunässe.
- Splitt in feiner Körnung eignet sich als Deckschicht für Wege und Plätze. Er wirkt natürlich und ist angenehm zu begehen.
Außerdem helfen diese Schichten, Wurzelversprengung zu verhindern – das heißt, Pflanzenwurzeln sprengen dir nicht plötzlich den Wegbelag auseinander.
Die passenden Pflanzen für einen naturnahen Steingarten
Für einen lebendigen und abwechslungsreichen Garten mit Steinen ist es wichtig, Pflanzen mit unterschiedlichen Blütezeiten, Wuchsformen und Anforderungen zu kombinieren, um die verschiedenen Standorte im Garten bestmöglich zu nutzen und mit Leben zu füllen. Viele Kräuter lieben zum Beispiel warme, sonnige Plätze und sind perfekt geeignet für einen naturnahen Garten mit Steinen.

So gelingt eine stimmige Kombination aus Pflanzen und Steinen:
- Polsterpflanzen wie Thymian oder Steinbrech in den Vordergrund oder zwischen flache Steine setzen.
- Höhere Gräser und Büsche, sowie Lavendel oder Rosmarin als Strukturgeber platzieren.
- Sukkulenten und Hauswurz in Fugen und an kargen Stellen pflanzen.
- Kräuter wie Salbei und Oregano für Farbe und Duft einbringen – sie locken auch Bienen und Schmetterlinge an.
So entsteht ein spannender Wechsel aus Formen, Farben und Texturen, für einen Garten, der das ganze Jahr über lebendig ist.
Inspiration für deinen Garten: Steinerner Trockenhang
Ein steinerner Trockenhang ist eine wunderbare Möglichkeit, sonnige und trockene Bereiche im Garten gestalterisch und ökologisch aufzuwerten. Besonders an Südseiten oder auf leicht geneigten Flächen kommt diese Form der naturnahen Gartengestaltung perfekt zur Geltung.
Durch die Kombination aus großen und kleinen Natursteinen entsteht ein Hang, der die Wärme der Sonne speichert und gleichzeitig Regenwasser gut ableitet. Das schafft ideale Bedingungen für alpine Pflanzen, die sonst eher in hochgelegenen Regionen wachsen. Typische Vertreter sind zum Beispiel Enzian (Gentiana acaulis), Hauswurz (Sempervivum tectorum) oder Polsterphlox (Phlox subulata). Ergänze sie mit duftenden Kräutern wie Thymian (Thymus serpyllum) oder Oregano (Origanum vulgare), um zusätzliche Struktur und Farbe ins Bild zu bringen.
Inspiration für deinen Garten: Naturstein-Pfad
Ein Naturstein-Pfad bringt Bewegung, Struktur und einen Hauch von Romantik in deinen Garten. Anders als glatte Betonplatten wirken Natursteine lebendig und fügen sich perfekt in die naturnahe Gartengestaltung ein.
Du kannst dabei verschiedene Formen und Farben von Steinen einsetzen – etwa unregelmäßige Trittplatten aus Sandstein oder Granit oder kleinformatige Pflastersteine. Besonders reizvoll wird der Weg, wenn du ihn mit Pflanzen umrahmst oder sogar zwischen den Fugen gezielt Bodendecker wachsen lässt. Hervorragend eignen sich dafür Arten wie Thymus serpyllum (Sand-Thymian), Saxifraga (Steinbrech) oder Alyssum montanum (Berg-Steinkraut). Sie wachsen flach und bilden grüne Teppiche, die in den Fugen blühen und dabei herrlich duften.
Ökologische Vorteile
Förderung der Artenvielfalt
Zwischen den Steinen entstehen ganz von selbst zahlreiche kleine Lebensräume. In Spalten, Hohlräumen und Mauerritzen siedeln sich Insekten wie Wildbienen, Schmetterlinge und Käfer an. Amphibien wie Kröten und Frösche finden dort kühle Rückzugsorte, während Reptilien wie Eidechsen die sonnenwarmen Steine lieben. Durch gezielt angelegte Trockenmauern oder Steinhaufen verstärkst du diesen Effekt noch. So leistest du einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Biodiversität – gerade in Zeiten, in denen natürliche Lebensräume vielerorts schwinden.
Weniger Wasserverbrauch
Steine, Kies und Splitt speichern tagsüber Wärme und geben sie nachts wieder ab. Gleichzeitig helfen sie, Feuchtigkeit im Boden zu halten. Zwischen den Steinen wird die Verdunstung deutlich reduziert. Das bedeutet für dich: weniger Gießen, auch in heißen Sommermonaten. In Kombination mit trockenheitsverträglichen Pflanzen, wie Sedum, Thymian oder Lavendel, entsteht ein Gartenbereich, der mit wenig Wasser auskommt – und damit nachhaltig und ressourcenschonend ist.
Geringer Pflegeaufwand
Ein weiterer großer Pluspunkt: Hast du deinen Steingarten einmal gut angelegt, benötigt er kaum noch Pflege. Dichte Polsterstauden und Sukkulenten verdrängen Unkraut auf natürliche Weise, und das aufbereitete Substrat verhindert, dass tief wurzelnde Pflanzen dazwischen sprießen. Du brauchst weder ständig zu jäten noch regelmäßig zu düngen oder intensiv zu wässern. So bleibt mehr Zeit, deinen Garten einfach zu genießen. Außerdem vermeidest du den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln – ein echter Gewinn für die Umwelt.Mit naturnaher Gartengestaltung und dem gezielten Einsatz von Steinen kannst du deinem Garten nicht nur Charme und Struktur verleihen, sondern auch ein kleines Ökosystem schaffen. Durch Natursteine, bedachte Pflanzenauswahl und clevere Wegegestaltung entsteht ein Garten, der begeistert, pflegeleicht ist und Biodiversität unterstützt.