Algen im Gartenteich: Erkennen und nachhaltig beseitigen.

Bei einer Algenblüte färbt sich das Wasser grün und wirkt schleimig wie eine dicke Suppe und es fängt an muffig zu riechen. Ursachen sind in den meisten Fällen Nährstoffanreicherung oder Überdüngung. Entweder es werden zu viele Nährstoffe aus Pflanzenreste oder Falllaub, welches im Wasser verrottet, freigesetzt.  Oder die Fische im Gartenteich werden zu reichlich gefüttert, sodass Futterreste sich im Wasser zersetzen oder Kot und Exkremente der Fische belasten das Wasser.  Oder es gelangt Dünger mit Oberflächenwasser aus der Umgebung in den Teich, ebenso können Teichsediment und Pflanzsubstrate zu humus- und nährstoffreich sein. Mögliche Ursachen gibt es viele. Das Problem der Algenblüte verschärft sich, wenn man kalkhaltiges Gestein zur Uferbefestigung verbaut hat. Außerdem spielt die Sonneneinstrahlung im Tagesverlauf eine Rolle. Wenn jegliche Beschattung der Teichfläche fehlt, erwärmt sich an heißen Sommertagen das Wasser zu stark  und die Vermehrungsrate der planktischen Grünalgen nimmt explosionsartig zu.

Eine Algenblüte zu Beginn der Vegetationsperiode im Frühjahr  gehört zum Jahreszyklus eines Gartenteiches dazu. Dauert sie nur wenige Wochen, muss man eigentlich gar nichts dagegen unternehmen. Denn sie verschwindet in der Regel von selbst. Wenn nach der langen Winterpause allmählich das Leben im Teich wieder in Gang kommt, haben diese im Wasser schwebenden Grünalgen zunächst einmal einen Entwicklungsvorsprung gegenüber den höheren Teichpflanzen. Sobald sich das Wasser wieder langsam erwärmt und im Teichsediment gespeicherte Nährstoffe wieder freigesetzt werden, setzt die Zellteilung der Grünalgen in Gang. Einige Zeit später erwachen auch die Unterwasserpflanzen wieder zu neuem Leben und entziehen dem Wasser große Mengen gelöster Nährstoffe. Damit werden sie zu Konkurrenten der Algen und verdrängen diese langsam wieder. Etwas später trieben dann auch die Röhricht- und Schwimmblattpflanzen wieder aus und senken  den Nährstoffgehalt des Teichwassers weiter.

Dauert die Algenblüte dann immer noch oder kommt es im Hochsommer zu einer zweiten Massenvermehrung der Algen, sollte man regulierend eingreifen. Aber nicht gleich zur „chemischen Keule“ greifen: Algizide bekämpfen nur die Symptome, aber nicht die Ursachen. Außerdem bleiben die Rückstände und Zersetzungsprodukte im Wasser. Sinnvoller ist es, den Nährstoffspiegel im Wasser zu senken, d.h. Teichsediment und Falllaub ausräumen, abgeblühte Pflanzenteile entfernen und mögliche Eintragsquellen aus der Umgebung unterbinden.

Probleme bereiten vor allen die im Wasser schwebenden, planktischen Grünlagen. Fädige Grünalgenkolonien, in der Regel handelt es sich dabei um Cladophora, die ebenfalls überhand nehmen können, lassen sich leicht abharken und abfischen und sollten deshalb regelmäßig aus dem Teich entfernt werden. Sonst überwuchern und ersticken sie die Teichpflanzen.

In einem See oder Weiher folgt eine Grünlagenblüte meist eine starke Vermehrung des Zooplanktons, vor allem von Wasserflöhen, die einen großen Teil der Algen abfiltrieren, sodass das Wasser bald wieder klar wird. Man liest zwar immer wieder, dass im Gartenteich oder gar in eine Kammer des Teichfilters eingesetzte Wasserflöhe auch im Teich für „Klarheit“ sorgen können. Aber das funktioniert in der Regel nicht. Bevor die Wasserflöhe, von denen man vielleicht einige Dutzend im Zoogeschäft erworben hat, im Teich aktiv werden können und sich vermehren, werden sie meist von anderen im Teich lebenden Wassertieren, räuberischen Insektenlarven, Molchlarven und natürlich auch von den Fischen, falls man Fische im Gartenteich pflegt,  aufgefressen.

 

Bildquelle: Thomas Max Müller  / pixelio.de