Die Basis einer guten Ernährung: Heu und Wasser

 

Die Basis einer guten Ernährung ist für Kaninchen Heu. Heu besteht aus getrockneten Gräsern und Kräutern und unterscheidet sich somit natürlich vom Stroh, das aus getrockneten Stängeln von Getreidepflanzen besteht. Das trockene Futter, das auf Menschen unattraktiv wirkt, leistet für das Kaninchen mindestens vier wichtige Dienste.

Zunächst einmal sind im Heu zahlreiche Nährstoffe konserviert, auf die das Kaninchen dringend angewiesen ist. Zweitens leistet dieses Futter wichtige Dienste für die Verdauung des Kaninchens, da die Fasern die Darmtätigkeit anregen. Drittens benötigt ein Kaninchen viel Zeit, um ausreichend Heu aufzunehmen, sodass es beschäftigt ist und Langeweile keine Chance hat. Der hohe Zeitaufwand beim Fressen von Heu resultiert dabei nicht nur aus der länglichen Form der Grashalme, sodass das Kaninchen dieses Futter nur der Länge nach verspeisen kann, sondern auch aus dem Umstand, dass das Kaninchen Heu selektiert und nicht jeden Halm als appetitlich einstuft. Das eigentliche Futter wird dabei ab und an auch verwendet, um Nester zu bauen. Viertens und zu guter Letzt darf auch nicht unerwähnt bleiben, dass Heu gute Dienste in Bezug auf den Zahnabrieb leistet, was – wie oben erwähnt – zwingend notwendig für die Zahngesundheit des Kaninchens ist.

Heu wirkt zunächst wie ein sehr einfaches Nahrungsmittel. Dennoch muss man das Heu, das man seinen Kaninchen und anderen Tieren anbietet, sorgfältig auswählen. Natürlich dürfen sich keine getrockneten Giftpflanzen in diesem Futter befinden. Zudem darf es weder Schimmel zeigen noch speziell behandelt sein, um dieses Verderben und andere Verunreinigungen künstlich zu vermeiden. Auch vor gelblichem Heu ist zu warnen: Hat es seine grüne Färbung verloren, ist es bereits alt und somit als wichtiger Nährstofflieferant nicht mehr optimal geeignet. Was die Art der Darreichung von Heu betrifft, scheiden sich die Geister. Selbstverständlich sind Kaninchen Tiere, die in ihrem natürlichen Umfeld ihr Futter vom Boden aufnehmen. Bietet man den Tieren das tägliche Heu allerdings auf dem Stallboden an, kann es schnell verunreinigt werden. Vor diesem Hintergrund ist eine Heuraufe, die nicht zu hoch gehangen werden sollte, zu bevorzugen.

Heu ist trocken und spröde: Schon alleine, weil es die Basis der Ernährung von Kaninchen darstellt, muss den Tieren immer viel frisches Wasser zur Verfügung gestellt werdenTrinkflaschen haben sich bei der Kaninchenhaltung bewährt: Durch sie wird verhindert, dass das Wasser mit Futter, Einstreu oder gar Ausscheidungen der Tiere verunreinigt wird. Trinkflaschen für Kaninchen gibt es in diversen Ausführungen: Immer muss dabei sichergestellt sein, dass die Tiere das Funktionsprinzip durchschauen, sich somit eigenständig bedienen können und dass die Trinkflaschen gut gereinigt werden. Im Winter und bei Außenhaltung können Trinkflaschen zu einem Risiko werden: Das Metallstück kann derart stark abkühlen, dass die Tiere mit der Zunge festfrieren können. Hier weicht man also besser auf Näpfe aus, bei denen oft neues Wasser nachgefüllt wird oder bei denen das Einfrieren zum Beispiel durch das Zufügen eines Tischtennisballes zumindest verzögert wird. Bei unbelasteten Wasserleitungen verwendet man für seine Kaninchen einfach Leitungswasser. Bei Verdauungsproblemen kann ausnahmsweise auch einmal etwas abgekühlter und verdünnter Kamillen- oder Fencheltee gegeben werden. Kaninchen sind in der Regel keine gierigen Trinker, da sie durch frisches Futter, um das es im Folgenden gehen wird, bereits viel Wasser aufnehmen können. Unter gewissen äußeren Umständen – Hitze, nach einer Geburt etc. – können Kaninchen unvermittelt aber auch sehr viel trinken, sodass mehrmals am Tag der Wasservorrat überprüft werden muss.