Rainfarn – natürlicher Schutz gegen Insektenbefall

Kaum etwas ist ärgerlicher, als wenn die mühsam gepflegten Pflänzchen plötzlich von einer Kolonie fresswütiger Schädlinge heimgesucht werden. Da spielt es auch kaum eine Rolle, ob Blattläuse, weiße Fliegen oder Raupen, – die ersten sichtbaren Tierchen kündigen meist schon eine regelrechte Invasion an.

Während manche Gärtner sich hier mit Pestiziden zur wehr setzen, verzichten andere auf den Einsatz von Chemikalien, – vor allem dann, wenn der Befall sich im Gemüsebeet ausbreitet. Aber nicht jeder der naturbelassen gärtnert ist Insektenbefällen schutzlos ausgeliefert.

Eine schlichte kleine Blume verspricht hier wahre Wunder: Es ist der Rainfarn, der von Juli bis in den September an vielen Wegesrändern blüht und dessen ätherische Öle gegen alle stechenden und beißenden Insekten helfen. Ein natürlicher Schutz gegen Insektenbefall, ganz ohne Chemie!

Was ist Rainfarn?

Insektenbefall ist ein häufiges Problem im Hobbygarten. Ob Kohl, Tomaten oder die geliebten Zuchtrosen – kaum eine Pflanze bleibt von den kleinen Schädlingen verschont. Oft greifen Gärtner zu chemischen Pestiziden, um das Problem zu lösen. Doch es gibt auch eine natürliche Alternative: Rainfarn.

Rainfarn ist eine Pflanzenart, die auch als Ackerkraut bekannt ist. Es ist ein häufiges Acker-Unkraut, das in Europa, Asien und Nordamerika wächst. Rainfarn hat gelbe Blüten und ist leicht erkennbar an seiner charakteristischen Blattform.

Die Sammlung von Rainfarn erfolgt im Allgemeinen während der Blütezeit von Juni bis September. Die oberen Teile der Pflanze, einschließlich Blätter, Stängel und Blüten, werden gesammelt und zur Herstellung von natürlichem Pflanzenschutz verwendet.

Die Pflanze ist unempfindlich gegenüber Trockenheit und kann einfach selbst gesammelt und getrocknet werden. Suche hier vor allem an Wegesrändern, neben Wanderwegen oder Waldrändern. Auch auf Wiesen und neben Äckern fühlt sich Rainfarn wohl.

Im Kräuterhain beschäftigen wir uns mit Pflanzen wie dem Rainfarn und allem, was die Natur vor unserer Haustür für uns bereithält; rund um das Thema: Leben aus der Natur!

Wie wirkt Rainfarn als Schutz gegen Insekten?

Rainfarn ist in der traditionellen Medizin und in der Landwirtschaft als natürlicher Insektenschutz bekannt. Die Pflanze enthält ein ätherisches Öl, das Alantolakton genannt wird, das eine starke Wirkung gegen Insekten hat.

Die Verwendung von Rainfarn-Sud oder Extrakten als Schutzmittel gegen Insekten erfolgt auf zwei Arten: als direkte Anwendung auf Pflanzen oder als Indirektbehandlung durch den Einsatz in der Umgebung. Beispielsweise kann Rainfarn-Sud auf Pflanzen aufgetragen werden, um sie vor Schädlingen zu schützen, oder die Pflanze in Form von Duftstäbchen in der Umgebung verwendet werden, um Insekten abzuhalten.

Insgesamt ist Rainfarn eine wirksame und natürliche Alternative zu chemischen Insektenschutzmitteln, die oft negative Auswirkungen auf die Umwelt und den Menschen haben können.

So wird Rainfarn-Sud hergestellt

Um einen Rainfarn-Sud herzustellen, benötigen Sie trockenen oder frischen Rainfarn und Wasser, und zwar 50gr. trockenen Rainfarn auf 1L Wasser.

  1. Rainfarn in einem Liter Wasser aufkochen
  2. 10 Minuten ziehen lassen
  3. Abseihen und den Sud in eine Sprühflasche geben
  4. Verdünnen Sie den Sud mit Wasser im Verhältnis 1:10
  5. Sprühen Sie den Sud auf befallene Pflanzen

Rainfarn blüht zwar nur von Juni bis September, kann aber in getrocknetem Zustand gelagert und so das ganze Jahr frisch aufgekocht und als Sud genutzt werden.

Vorsichtsmaßnahmen

Rainfarn ist zwar natürlich, aber nicht unbedingt für alle Pflanzen und Insekten ungefährlich. Wer in seinem Gewächshaus beispielsweise Raubmilben gegen Thripse ausgebracht hat, wird diese durch ein Besprühen mit Sud aus Rainfarn vernichten. Auch andere Nützlinge werden auf Rainfarn sehr empfindlich reagieren.

Deswegen: Überdosieren Sie den Sud nicht und verwenden Sie ihn nicht bei empfindlichen Pflanzen oder bei Bienen und Schmetterlingen. Auch sollte das behandelte Gemüse nicht unmittelbar nach dem Einsprühen geerntet werden, wartet hier ein paar Tage, bis sich die ätherischen Öle verflüchtigt haben.

Rainfarn richtig sammeln, trocknen und lagern

Rainfarn kann während seiner Blütezeit von Juni bis August gesammelt werden. Die besten Zeiten zur Ernte sind frühmorgens oder spätnachmittags, wenn die Feuchtigkeit am höchsten ist.

Es werden die oberen Teile der Pflanze, einschließlich Blätter, Stängel und Blüten, gesammelt. Die Blätter und Stängel enthalten das höchste Maß an ätherischen Ölen.

Nach der Ernte werden die Pflanzenteile vorsichtig gereinigt und auf einem trockenen, gut belüfteten Ort ausgebreitet. Es ist wichtig, dass die Pflanzenteile schnell trocknen, um das Verblassen der Farbe und den Verlust der ätherischen Öle zu vermeiden. Es kann hilfreich sein, sie an einem warmen Ort, einem Dörrautomaten oder in einem Trockenschrank zu trocknen.

Wenn die Pflanzenteile vollständig getrocknet sind, können sie in luftdichten Behältern gelagert werden, um das ätherische Öl und die Wirksamkeit zu erhalten. Es ist wichtig, dass die Behälter an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahrt werden, um das Verblassen der Farbe und den Verlust der ätherischen Öle zu vermeiden.

Fazit

Klar, eigenen Sud aus Rainfarn zu kochen, den wir vorher auch sammeln und eventuell sogar trocknen und lagern, ist aufwändiger als ein Pflanzschutzmittel aus dem Baumarkt zu nehmen. Allerdings bietet Rainfarn Im Vergleich zu chemischen Pflanzenschutzmitteln eine umweltfreundlichere und gesündere Alternative, die sowohl für den Anbauer als auch für die Umwelt vorteilhaft sind.

Rainfarn enthält ätherische Öle, die Insekten abwehren, ohne sie zu schädigen oder die Umwelt zu belasten. Im Garten kann Rainfarn einfach angebaut oder meist unweit der eigenen Haustür gesammelt werden, um als natürlicher Schutz gegen Insekten zu dienen. Es ist eine preiswerte und nachhaltige Alternative zu chemischen Pflanzenschutzmitteln, die dazu beiträgt, eine gesunde Umwelt zu erhalten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Rainfarn eine großartige Wahl für alle ist, die einen natürlichen und gesunden Ansatz für den Pflanzenschutz im Garten bevorzugen. Es ist eine kosteneffiziente, umweltfreundliche und gesunde Option, die sicher und wirksam ist.

Über die Autorin

Hallo, mein Name ist Hanna Rose und ich schreibe für den Kräuterhain!

Im Kräuterhain dreht sich alles um das Leben aus der Natur. Dort nehme ich meine Leser*innen mit in den Garten, die Küche und den Sammelpfad. Wenn ich dich dabei inspirieren, dir helfen oder einfach ein paar Tipps und Anregungen geben kann, freue ich mich!