Bakterienblüten im Gartenteich erkennen und beseitigen

Bei einer Bakterienblüte ist im Gegensatz zur grünen Suppe einer Algenblüte das Wasser milchig-grau getrübt. Und im Vergleich zur Algenblüte kommen solche Bakterientrübungen seltener im Gartenteich vor. Auslöser können tote Tiere und Pflanzenreste im Teichsediment sein, die sich langsam zersetzen und dann gelangen die organischen Zersetzungsprodukte durch Rücklösung aus dem Sediment ins Wasser.  Sogenannten saprobionten Bakterien brauchen nicht wie Algen und höhere Wasserpflanze Licht und Kohlendioxid als Energiequelle und Baustoff, im sauerstoffarmen Teichsediment nutzen sie  Schwefelwasserstoff oder Methan als Energielieferanten und setzen Faulgase und Stoffwechselabbauprodukte wie Ammonium, Nitrit, Nitrat und Phosphate frei. Daher sind solche massiven Bakterienblüten im Gartenteich ein Alarmzeichen. Bevor die Wasserqualität im Teich endgültig zu kippen droht, ist rasche Abhilfe notwendig. Dazu saugt man so viel wie möglich vom am Teichboden abgelagerten Sediments, Mulm und Detritus mit Hilfe einer starken Teichpumpe an. Im Wasser treibende Schwebstoffe, Bakterienflocken und anderes „Treibgut“ werden mit einem feinmaschigen Kescher abgefischt oder mit Hilfe eines leistungsfähigen Teichfilters abgesaugt. Dann tauscht man einen Teil des Teichwassers gegen frisches Leitungswasser aus.

Wird ein neuer Teich zum ersten Mal mit Wasser gefüllt, dann stellt sich meist in den ersten Tagen eine leichte Bakterientrübung ein. Das Überangebot an Bakterien ruft bald darauf Rädertierchen, Flagellaten, Wimpertierchen, Amöben  und andere Einzeller auf den Plan, die sich von diesen Bakterien ernähren. Und diese mikroskopisch kleinen Filtrierer werden wiederum von Wasserflöhen, Hüpferlinge und anderem mit bloßem Auge sichtbarem Zooplankton gefressen. So entwickelt sich in kurzer Zeit eine ganze Nahrungskette. Das Biologische Gleichgewicht im Teich beginnt sich zu stabilisieren und die anfängliche Bakterientrübung verschwindet wieder –vorausgesetzt der Teich wurde biotopgerecht angelegt und eingerichtet. Hier muss man also gar nicht eingreifen, lediglich etwas Geduld aufbringen und abwarten können. Das Gleiche gilt auch für die alljährliche Algenblüte zu Beginn der Vegetationsperiode im Frühjahr. Diese Algen bekommen bald darauf mit den höheren Wasserpflanzen, die immer in der Entwicklung etwas hinterherhinken, Konkurrenz um die im Wasser gelösten Nährstoffe. Den Rest besorgt das Zooplankton, welches die im Wasser schwebenden Algen herausfiltriert. Völlig frei von Bakterien und Algen wird man den Teich nie bekommen. Das ist auch gar nicht wünschenswert, den auch diese Organismen erfüllen, wenn sie nicht überhand nehmen, eine wichtige Funktion im Stoffkreislauf.

Bildquelle: Esther Stosch  / pixelio.de