Wie für den Menschen und wie für alle anderen Tiere ist auch für die Häsin die Phase der Trächtigkeit herausfordernd. Zwar verhalten sich trächtige Kaninchen in der Regel so unauffällig, dass unerfahrene Züchter zunächst gar nicht beurteilen können, ob eine Trächtigkeit vorliegt. Dies ändert allerdings nichts daran, dass das Muttertier nun einen besonders hohen Bedarf an Nährstoffen aufweist. Mitunter ist in dieser Hinsicht auch die Beratung durch einen Tierarzt erforderlich. Auch ist Stress für trächtige Kaninchen schädlich, sodass das Muttertier gut beobachtet, aber weitestgehend in Ruhe gelassen werden sollte, wenn kein konkreter Handlungsbedarf besteht. Abtastungen, die Auskunft darüber geben sollen, ob das Kaninchen trächtig ist, dürfen nur gekonnt und mit äußerster Vorsicht vorgenommen werden, um dem Nachwuchs nicht zu schaden. Ist die Häsin nicht trächtig, klappt es vielleicht mit diesen Tipps von Kleintiereonline.
Wie viel Zeit zwischen dem Deckakt und der Geburt des Kaninchennachwuchses vergeht, hängt unter anderem auch von der jeweiligen Kaninchenrasse ab, kann aber auch unabhängig von diesem Faktor nicht auf den Tag genau bestimmt werden. In der Regel setzt man das trächtige Weibchen – bemüht, unnötigen Stress weitestgehend zu vermeiden, – deshalb auch schon ca. eine Woche vor der erwarteten Geburt in einen Wurfstall um, der ein Häuschen bietet, in dem das Muttertier ein Nest bauen kann. Hierzu stellt man ihr Nistmaterial zur Verfügung, wobei sich natürlich trockene Blätter, Heu und Stroh hervorragend eignen. Als Ergänzung wird sich das Muttertier aber auch immer Bauchfell ausrupfen, um mit diesem das Nest besonders kuschelig auszupolstern. Dieses Verhalten wirkt auf den ersten Blick etwas rabiat, der Hormonhaushalt der Häsin hat sich während der Trächtigkeit allerdings derart verändert, dass das Fell am Bauch besonders locker sitzt. Beginnt die Häsin mit dem Ausrupfen des Bauchfelles, steht die Geburt bereits kurz bevor. Baut sie kein Nest, muss der Züchter ihr dabei helfen. Der Züchter hat im Idealfall zudem zuvor dafür gesorgt, dass die Krallen des Muttertieres nicht zu lang sind, damit der Nachwuchs bei der Geburt nicht verletzt werden kann.