Gartenteich: Pflege und Reinigung

Gartenteiche reinigen und Pflegen, mit und ohne Fischbesatz, erfordert bei guter Planung und Vorbereitung einen geringen Zeitaufwand. Mit den richtigen Tipp und Tricks zu sauberen Gartenteich!

Teiche in deutschen Gärten

Generell unterscheiden wir Teiche nach ihrer Zweckbestimmung. Hier sind vor allem zu nennen:

  • Zierteich,
  • Fischteich,
  • Feuerlöschteich,
  • Badeteich
  • Klärteich

Allerdings werden Gartenteiche auch nach ihrem biologischen Aufbau und damit nach ihrem Wert für das Ökosystem unterschieden. Wird ein Gartenteich, gleich welcher Art, nach ökologischen Vorgaben als Biotop angelegt, ist eine groß angelegte Reinigung des Gewässers fast immer überflüssig.

Derartige Teiche besitzen eine natürliche Selbstreinigung, sodass die Wasserqualität ganzjährig als sehr gut einzustufen ist. Bestes Beispiel sind Klärteiche. Mit einem Sumpf, einem ausgedehnten Schilfgürtel und den richtigen Wasserpflanzen reinigen diese Teiche das Abwasser eines Haushaltes derart gut, dass  im freien Gewässerteil nahezu Trinkwasserqualität erreicht wird.

Dazu ist jedoch erforderlich, dass im Haushalt ausschließlich Seifen, Waschmittel und Reiniger verwendet werden, die zu 100 % biologisch abbaubar sind. Solche Teiche sind unbedenklich auch zum Schwimmen oder zur Haltung von Fischen geeignet.

verwendung_biologischer_seife

Allerdings sind hier Teiche mit mindestens 150 qm Fläche und einer Tiefe von nicht unter 1,50 m erforderlich, um ein solches Ergebnis zu erzielen.

Die Balance im Gartenteich beibehalten

Beim normalen Zierteich im Garten, in der Regel mit einer Größe von weniger als 20 qm, ist es notwendig, dass der Hobbygärtner dem Teich unter die Arme greift. Wird dies unterlassen, besteht im Sommer die Gefahr der Überhitzung. Fäulnisprozesse im Teichschlamm verursachen einen Temperaturanstieg.

Gekoppelt mit der Sonneneinstrahlung an warmen Tagen können Temperaturen erreicht werden, die alles Leben im Teich vernichten. Außerdem kann das Wasser im Teich umkippen. Sprich, es sind derart viele Algen vorhanden, dass aus dem Teichwasser eine stinkende, grüne Brühe wird.

stinkender_teich_algen_gekippt

Zudem besteht die Möglichkeit, dass der pH-Wert des Wassers durch Fäulnisprozesse so stark verändert wird, dass allenfalls einige wenige Algenarten darin überleben können.

Algenkonzentration im Gartenteich kontrollieren

Während in einem Pool Algen absolut unerwünscht sind, müssen diese in einem Gartenteich lediglich kontrolliert werden. Grund dafür ist, dass einige Wasserpflanzen Algen als Nahrung aufnehmen und von ihrem Vorkommen abhängig sind.

Generell haben wir es im Gartenteich mit zwei Arten von Algen zu tun. Dies sind die einzelligen Algen, die sich schlagartig rasant vermehren und so einen Teich quasi über Nacht in einen grünen Sumpf verwandeln können. Diese Algenarten gehören zu den Grünalgen, den Chlorophyta, benannt nach der Tatsache, dass sie durch Chlorophyll in der Lage sind Sonnenlicht zu synthetisieren – genau wie Pflanzen.

gruenalgen_im_teich

Auch die Fadenalgen gehören zur dieser Gruppe. Während die einzelligen Algen bis auf ein absolutes Mindestmaß reduziert werden können, sollte ein kleiner Bestand von Fadenalgen immer in einem gesunden Gartenteich vorhanden sein.

Grund dafür ist, dass die bis zu 20 cm langen Fadenalgen die einzelligen Artgenossen als Nahrung nutzen und so zum biologischen Gleichgewicht im Gartenteich beitragen.

Um Algen aus einem Gartenteich zu entfernen, bieten verschiedene Hersteller wirkungsvolle Produkte an. Diese sind aber mit Vorsicht in Betracht zu ziehen, insbesondere wenn Fische im Teich leben oder wenn dieser bepflanzt ist.

Eine Alternative ist Wasserstoffperoxid , welches in einer Dosierung von 0,5 Litern auf jeweils 4.000 Liter Teichvolumen die Algen so weit zurückdrängt, dass diese optisch nicht mehr wahrnehmbar sind.

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Tipp: Sind im Teich Fische oder Pflanzen angesiedelt, sollte das Wasserstoffperoxid über einen Springbrunnen, den Wasserfall oder anderweitig dosiert in den Teich verbracht werden. Ist die Konzentration stellenweise zu hoch, kann dies ansonsten die Gesundheit von Fischen und Pflanzen schädigen.

Wer es besonders ökologisch schätzt, kann auch Gerstenstroh einsetzen. Das Stroh wird in einen Jutesack, ein Netz oder eine ausgediente Damenstrumpfhose gefüllt, mit einem Stein beschwert und dann im Teich versenkt.

Während der Verrottung des Strohs töten die entstehenden Gase die Algen im Wasser ab. Ein kleiner Sack mit Gerstenstroh hält für gewöhnlich rund sechs bis acht Monate, lang genug, um vom Frühjahr bis in den Herbst einen Gartenteich auf biologische Weise weitgehend algenfrei zu halten.

Eine weitere Möglichkeit sind die sogenannten UV-Klärer. Dabei handelt es sich um wasserdichte Lampen, die unter Wasser installiert, ultraviolettes Licht erzeugen und auf diese Weise Algen abtöten.

Diese UV-Klärer benötigen allerdings elektrische Energie und halten nur eine Saison, dann muss eine neue Lampe eingebaut werden. Deshalb ist dies zwar eine sehr komfortable, allerdings auch recht kostspielige Methode, den Teich algenfrei zu halten.

Gartenteich reinigen: Laub und anderes Treibgut

Insbesondere im Herbst sind Gartenteiche häufig auf Hilfe angewiesen. Fallendes Laub, kleine Äste von den Herbststürmen schwimmen dann auf dem Teich. Dieses Treibgut sollte umgehend entfernt werden, bevor es auf den Teichboden absinken kann. Dort würde es verrotten und so unerwünschte Folgen mit sich bringen, inklusive des Gestankes durch die Fäulnisgase.

Abstreifnetze aus dem Baumarkt leisten hier gute Arbeit, zumal damit auch frei treibende Algen herausgefischt werden.

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Ein praktisches Handwerkszeug ist ein Kescher mit Teleskopstange, mit welchem auch Blätter in der Teichmitte erreichbar sind.

Tipp: Schwimmen sehr viele Fadenalgen im Teich, lassen sich diese auch mit einer Toilettenbürste oder einem feinen Rechen gut abfischen.

Teichfilter warten und reinigen

Fast immer ist in einem Zierteich ein Filtersystem installiert. Dies kann vorteilhaft gleich als Springbrunnen oder als Speisung für einen Wasserfall genutzt werden. Wichtig ist, dass der Filter regelmäßig entnommen und gereinigt wird. Nur dann kann der Teichfilter seine Aufgabe zur Zufriedenheit erfüllen.

Tipp: Der Filter sollte von Hand, vielleicht mit einer weichen Brüste, aber immer mit Wasser aus dem Teich und ohne chemische Mittel gereinigt werden. So wird sichergestellt, dass der Filter anschließend sauber ist, aber die guten, die für den Teich wichtigen Bakterien noch vorhanden sind.

Gartenteich: Vorgehensweise bei Grundreinigung

Wer einen leistungsstarken Teichsauger besitzt, kann den Gartenteich reinigen, ohne das Wasser ablassen zu müssen. Diese Teichsauger haben auch mit dem Schlamm am Teichboden keine Probleme.

Beim Einkauf ist aber unbedingt auf die Leistung zu achten. Liegt diese bei weniger als 3000 Litern je Minute, kann das Reinigen einen Teichs zur endlosen Geschichte werden – selbst wenn es nur ein kleiner Zierteich ist.

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Tipp: Beim Reinigen des Gartenteichs mit einem Sauggerät spielt es kaum eine Rolle, ob die Arbeit im Herbst oder Frühjahr verrichtet wird.

Anders, wenn der Teich grundgereinigt werden soll, inklusive Trockenlegen. Dies darf nur im Frühjahr geschehen, damit die Teichpflanzen nach der Prozedur ausreichend Zeit zur Regeneration haben.

Schrittweise Anleitung zur Reinigung des Gartenteichs:

  1. Eine Schmutzwasserpumpe als Tauchpumpe wird an der tiefsten Stelle des Gartenteichs versenkt und in Betrieb genommen.
  2. Ist mehr als die Hälfte des Teichvolumens abgepumpt, kann der eventuell vorhandene Fischbestand mit einem Kescher eingesammelt und vorübergehend in einem geeigneten Behälter untergebracht werden.
  3. Das Restwasser abpumpen.
  4. Mit einem Rechen, einem Schneeschieber oder mit der Schaufel lässt sich der faulige Teichschlamm aufnehmen und entsorgen.
  5. Die eventuell vorhandenen Wasserpflanzen auf eine moderate Größe zurückschneiden.
  6. Ist keine Bepflanzung vorhanden, können die Teichfolie und die Steine mittels einer Hochdruckdüse oder mit dem Hochdruckreiniger von allen Ablagerungen befreit werden. Wichtig ist dabei, einen Fächerstrahl zu verwenden. Ein Punktstrahl kann die Folie durchschlagen. Außerdem ist es es ausdrücklich erwünscht, dass ein wenig der Ablagerungen verbleiben, damit Pflanzen und Fische Nahrung finden.
  7. Nach erledigter Reinigung den Gartenteich befüllen. Empfehlenswert ist es, hierzu Wasser aus dem Gartenbrunnen oder der Zisterne zu verwenden. Muss Leitungswasser genutzt werden, sollte diesem ein Detoxifier beigegeben werden. Nur so lassen sich das im Trinkwasser enthaltene Chorin und die Chloramine Dies ist besonders wichtig, leben Fische im Teich, denn diese vertragen diese Chemikalien eher schlecht.
  8. Ist ein Fischbestand vorhanden, sollten zudem nützliche Kaltwasserbakterien beigesetzt werden, die im Zoofachhandel und online erhältlich sind.
  9. Die Temperatur des Wasser ist relevant. Diese muss gemessen werden, bevor die Fische in ihren Gartenteich zurückkehren. Ist der Temperaturunterschied größer als 2° C, muss das Wasser im Aufbewahrungsbehälter schrittweise und vorsichtig der Wassertemperatur im Teich angepasst werden. Erst wenn dies erfolgt ist, dürfen die Fische in ihre Heimat zurückkehren.

Schlussgedanken zum Thema Gartenteich reinigen

Mit allen Vorbereitungen und Nacharbeiten dauert das Reinigen eines Gartenteichs kaum länger als drei Stunden – wurde die Aktion gut vorbereitet. Dies ist ein vergleichsweise geringer Aufwand für das entspannende Ambiente, welches Zierteiche einem Garten verleihen.