Moos im Garten

Die häufigsten Moosarten im Garten

Im Garten dominieren vor allem drei Moosarten: Brunnenlebermoos, Kranzmoos und Kurzbüchsenmoos.

Brunnenlebermoos

(lat. Marchantia polymorpha)

dieses weltweit verbreitete Lebermoos kann sich auch im Garten ausbreiten und dies nicht nur an schattigen, feuchten Stellen.

 

Sparriges Kranzmoos

(lat. Rhytidiadelphus squarrosus)

dieses Laubmoos ist ein echter Kulturfolger. Im Garten breitet es sich im Rasen aus, wenn er zu häufig und zu kurz gemäht wird. Aber warum es nicht den Japaner nach machen? In Japan wird Kranzmoos als Gestaltungsmittel und Rasenersatz eingesetzt.

 

 

Krückenförmiges Kurzbüchsenmoos

(lat. Brachthecium rutabulum)

dieses weltweit verbreitete Laubmoos kommt im Garten nur an schattigen, feuchten Plätzen vor.

 

 

Im Garten kommen außerdem, wenn auch seltener, das Frauenhaarmoos, das Goldhaarmoos, das Silbermoos und das Weißmoos vor.

Ökologischen Funktionen der Moose

Moose haben statt Wurzeln faserige Strukturen zum Verankern im Boden. Sie nehmen Wasser und Nährstoffe vor allem mit Regenwasser auf. Aber auch Schadstoffe aus der Luft und näheren Umgebung. Damit sind sie auch hervorragende Bioindikatoren für Schadstoffe aus der Luft und Veränderungen im Garten. Sie speichern Wasser und geben es langsam wieder an die Umgebung ab, so tragen sie zu einem ausgeglichenen Mikroklima bei. Andererseits können sie auch lange ohne Wasser auskommen. Sie erwachen dann aber schnell nach dem ersten Regen zu neuem Leben.

Moose als Stilelement im Garten

Wegen dieser nützlichen Funktionen und der schönen Erscheinung werden Moose gezielt im Garten oder sogar in Gebäuden angesiedelt. Es gibt im Handel verschiedene lebendige Moose oder auch Moos auf Platten, um diese an Wände als Wandbegrünung anzubringen. Die Ideen für eine Dekoration mit Moos sind vielfältig. Eine besondere Wirkung wird erzielt, wenn junge Gartenanlagen reifer wirken sollen. Moos benötigt eine Zeit, um sich von allein anzusiedeln und wächst langsam. Wer etwas nachhilft, verleiht dem Ambiente ein vornehmes Alter.

 

Eine Kollektion von Laubmoosen auf porösem Gestein

 

Dichtes Moospolster auf einer Mauerkrone

 

Sumpfdotterblumen in feuchtem Moospolster eingebettet am Rand eines Gartenteiches

 

Wie wird man Moos wieder los?

  • zwischen Gehwegplatten und Pflastersteinen

Lästig wird Moos in den Fugen zwischen Gehwegplatten und Steinen. Als Pionierpflanze ist es Wegbereiter für Unkraut an solch schwer zugänglichen Stellen.

Am unschädlichsten ist das Herauskratzen mit einem Fugenkratzer oder bei breiten Fugen mit einer Bürste.

Mit der Gaskartusche wird Moos verbrannt. Man muss das Unkraut aber mit seinen Wurzelfasern erwischen, sonst kommt es wieder. Außerdem kann die Gasflamme die Steinplatten verfärben. Auch Hochdruckreiniger sollte man vorsichtig verwenden. Denn der scharfe Wasserstrahl macht die Gehwegplatten porös, dann findet Moos weitere Refugien.

Immer wieder empfohlen: Moos mit Kochsalz bestreuen oder mit einer Salzlösung gießen. Das ist seit Jahrzehnten per Gesetz verboten, da das Salz sich im Grundwasser anreichern würde. Ebenso der Einsatz chemischer Herbizide wie dem Glyphosat-haltigen Roundup. Zumindest im Privatgarten und auf öffentlichen Wegen ist das nicht erlaubt. Wer nicht auf Chemie verzichten will, sollte es mit einer verdünnten Essiglösung versuchen.

Die von Moos befreiten Fugen müssen mit Sand verfüllt werden.

Das Herauskratzen von Moos aus Steinfugen – ein mühsames Geschäft

  • im Rasen

Moos im Rasen kann verschiedene Ursachen haben: Der Rasen kann lückenhaft oder stark verfilzt sein. Der Boden kann zu nährstoffarm, verdichtet oder sauer sein. Meist bildet sich Moos jedoch auf feuchten, beschatteten Rasenflächen.

Moospolster können ausgekämmt und kahle Stellen im Rasen neu eingesät werden. Dazu bietet der Fachhandel ein Fertigpräparat aus Saatgut, Dünger und Substrat. Ist der Boden zu sauer, dann wird er gekalkt. Wenn sich Moos großflächig ausbreitet, hilft nichts: Der Rasen muss neu angelegt werden. Doch auch für Moos im Rasen gilt die Devise Vorbeugen ist einfacher als Bekämpfen, denn die meisten Fehler werden beim Anlegen und bei der Rasenpflege begangen:

Vor der Rasenansaat muss der Boden vorbereitet werden. Dazu gehören bei Staunässe eine Dränschicht aus Sand, bei zu saurem Boden das Kalken. Das Saatgut muss standortgerecht sein. Für schattige, zu Feuchtigkeit neigende Plätze gibt es zum Beispiel Schattenrasenmischungen. Nach der Aussaat wird der Grassamen angewalzt, gedüngt und bewässert, damit sich eine lückenlose, dichte Grasnarbe bildet. Zur Rasenpflege gehört, dass der Rasen vertikuliert, ausgekämmt und mit Langzeitdünger versorgt wird. Schnittgut darf nicht liegen bleiben.

 

Fazit

Sicher, Moos zwischen Steinen und Gehwegplatten oder im Rasen kann ärgerlich und schwer zu entfernen sein. Es kann aber auch sehr ansprechend am Rand von Teich und Bachlauf oder im Schattenbeet eingesetzt werden. Es hält die Feuchtigkeit und gibt sie wohldosiert wieder an andere Pflanzen ab. Außerdem verbessert Moos das Mikroklima für nützliche Bodenorganismen.