Eine sehr gepflegte Rasenanlage kann in keiner Weise widerspiegeln, wie wertvoll die Ernährung von Kaninchen mit Gräsern ist. Zwar finden die Tiere auch hier den einen oder anderen Halm, der ihnen schmeckt, die Auswahl ist aber viel zu einseitig. Besser ist es, wenn man einen eigenen Garten besitzt, auf eine Naturwiese Wert zu legen, auf der nicht nur eine einzelne Grassorte wächst, sondern viele unterschiedliche Gräser und auch Kräuter. Erhalten die Kaninchen hier Auslauf, werden sie fortlaufend etwas zum Mümmeln finden, das gleichzeitig auch noch ihrer Gesundheit dient. Dabei ist es nicht nur von Bedeutung, dass Gräser zahlreiche Nährstoffe enthalten, sondern auch, dass diese Nahrung reich an Rohfaser ist und somit wichtige Dienste für den Zahnabrieb und die Verdauung leistet. Ideal sind zusätzlich neben Kräutern auch Blüten, verschiedene Obst- und Gemüsesorten und Stroh. Als Kaninchenfutter eignen sich deshalb spezielle Gemüserollen, die auf der Wiese zusätzlich abgelegt werden können und all diese natürlichen Zusätzen beinhalten.
Wer nicht über einen Garten verfügt, den er zum Vorteil seiner Kaninchen frei gestalten kann, ist gut beraten, Gräser für seine Tiere zu sammeln und diese ruhig in größeren Mengen anzubieten. Diese Aufgabe klingt zunächst sehr einfach, da Gräser nahezu überall wachsen. Ein wenig Mühe muss man sich allerdings doch geben, wenn man seinen Kaninchen hochwertige Gräser anbieten möchte. Dazu zählt, nicht den einfachsten Weg zu gehen und nicht an besonders gut erreichbaren Stellen Gräser zu sammeln. Am Weges- oder Feldrand lauert die Gefahr, dass das vermeintlich frische Grün durch tierischen Kot, durch Dünger, Pestizide, Parasiten oder Autoabgase verunreinigt ist. Besser ist es also, ein wenig tiefer in frei zugängliche Wiesen einzudringen und sich hier nach passenden Leckerbissen für die Kaninchen umzusehen. Dabei gilt immer, dass man nur solche Pflanzen für die Fütterung sammeln sollte, die man auch kennt und von denen man weiß, dass sie nicht giftig sind. Nicht nur diverse Grashalme können verfüttert werden, sondern selbstverständlich zum Beispiel auch Löwenzahn, Giersch, Melisse und Gelbklee, der nicht blüht. Letzterer allerdings nur in geringen Mengen.
Zu Hause angekommen sollte man die ausgewählten gepflückten Gräser und Kräuter schnell an seine Tiere verfüttern, damit sich ihr Nährstoffgehalt nicht unnötig reduziert. Die Gräser platziert man idealerweise im Schatten, sodass sie nicht austrocknen, bevor sich die Kaninchen ausgiebig daran bedienen konnten. Am besten schlägt man die Gräser auch kurz vor der Verfütterung aus, um möglichst viele Krabbeltiere, die man nicht in der Wohnung haben möchte und die den Kaninchen mitunter auch schaden können, aus dem Gras zu vertreiben. Auch eine Sichtkontrolle kann in dieser Hinsicht nicht schaden. Sind die eigenen Tiere noch nicht an die Ernährung mit frischem Gras gewöhnt, sollte man anfangs nur kleine Mengen reichen und die Gabe dann nur langsam steigern. Die Verdauung der Kaninchen ist nicht automatisch auf das viele frische Futter eingestellt, wurden sie zuvor anders ernährt. Eine langsame Gewöhnung kann jedes Frühjahr auf ein Neues notwendig werden, damit die Nahrung richtig verwertet werden kann und nicht im Magen der Kaninchen gärt, was zu ernsthaften gesundheitlichen Schäden führen könnte. Grundsätzlich sind Gräser aber natürlich eine sehr gute Ergänzung der Nahrung für Kaninchen. Der Besitzer freut sich dabei darüber, dass die Natur diese Nahrung in rauen Mengen und kostenlos zur Verfügung stellt.
Als Ergänzung empfehlen wir Golliwoog (Kriechendes Schönpolster), eine sehr Pflanze mit sehr hohem Vitamin- und Mineralstoffgehalt, welche die Kaninchen auch im Winter mit hochweitigem Grünfutter versorgt.